194 – Johanneskirche
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194 – Johanneskirche
Sanierung und
Innenraumgestaltung
Ev. Johanneskirche
Troisdorf
Wettbewerb 1.Preis
Leistungen: LP 1-9
Bauherr: Ev. Kirchengemeinde Troisdorf
Nettoraumfläche: 500 qm
Fertigstellung: 2001
Fotografie: Constantin Meyer, Köln / Tomas Riehle
Veröffentlichungen: Architekturführer Rhein-Sieg, Prof. Dr. Ingeborg Flagge, Das Beispiel, 2001 / Der Architekt, Die Kirche und ihr Raum, Dr. Martin Seidel, Bonn 2004 / Neue Architektur, Sakralbauten, Till Wöhler, Verlagshaus Braun, 2005 /
Raum und Religion, Positionen im Sakralbau,Markus Nitschke, Verlag Anton Pustet, 2005 / Closer to God, Religious Architecture and Sacred Spaces, Gestalten Verlag Berlin, 2010
Die Innenraumgestaltung folgt dem Konzept einer Stadtkirche, in der nicht nur Gottesdienste, sondern auch Versammlungen, Ausstellungen und Konzerte stattfinden. Um dieser Multifunktionalität gerecht zu werden, können die Bereiche unter der Orgel- und Seitenschiffempore, die der Gemeinde einen Versammlungsraum, eine Küche und ein Stuhllager bieten, mit Hilfe von Glaselementen flexibel abgetrennt werden. Die so neu definierten Grenzen der verschiedenen Raumbereiche werden durch den Einsatz von klaren sowie behandelten Glasflächen betont.
Um eine von außen einladende und im Inneren helle Situation zu schaffen, wurden die 50er-Jahre-Buntglasfenster durch klares Antikglas ausgetauscht. Die mit einem hellen Mineralanstrich versehenen Wandflächen heben den Kirchenraum in seiner Größe und ursprünglichen Helligkeit wieder hervor. Auch der helle und flächig wirkende Natursteinbelag unterstützt die neue Weite des Kirchenraumes.
Die hochwertige Ausführung aller Einbauten in Kirschholz schafft ein einheitliches und zusammenhängendes Bild. In diesen zurückhaltenden Kontext sind die Prinzipalstücke Altar, Taufbecken und Lesepult sowohl formal als auch in ihrer Materialität eingebunden. Deren Positionierung unterstützt eine Hinwendung des liturgischen Geschehens in den Mittelpunkt der Gemeinde. Das Verständnis der Prinzipalstücke als Möbel ermöglicht darüber hinaus ihre Beweglichkeit zur Nutzung des gesamten Kirchenraumes bei Konzerten oder Ausstellungen.